Mario Kunasek:

Pflegewesen muss umgehend reformiert werden!

Pflegenotstand rückt immer näher; Freiheitliche brachten bereits umfassendes Forderungspaket im Landtag ein und pochen auf Umsetzung.

Die Problematik des Pflegekräftemangels wird immer dramatischer. Seit Monaten weisen Pflegekräfte auf die sich zuspitzende Situation hin, warten allerdings vergebens auf konkrete Maßnahmen. „Immer mehr diplomierte Pflegekräfte in der Steiermark werfen das Handtuch. Dazu kommt eine Pensionierungswelle, die sich immer höher auftürmt“, berichtete die „Steirerkrone“ heute. Auch die Zahlen des AMS verdeutlichen, wie ernst die Lage ist: Gab es vor der Pandemie noch 119 offene Stellen für diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal (DGKP), sind mittlerweile mehr als 300 Stellen vakant. Neben Pflegeheimen sind auch Krankenhäuser betroffen. So rechnet der KAGes-Betriebsratsvorsitzende Michael Tripolt mit 500 bis 600 fehlenden diplomierten Pflegekräften im kommenden Jahr. „Bereits vor Beginn der Pandemie zeichnete sich ab, dass es im Pflegebereich Reformen benötigt. Während der Corona-Krise hat sich die Lage enorm verschlechtert, aber konkrete Maßnahmen seitens der Bundes- und Landesregierung blieben aus. Wenn nicht sofort gegengesteuert wird, müssen wir mit einem massiven Pflegenotstand rechnen. Die FPÖ Steiermark hat bereits im Sommer eine Antragsreihe vorgelegt, um die Situation im Pflegebereich zu entschärfen. Schwarz und Rot sahen sich bisher allerdings nicht veranlasst, auch nur eine einzige der eingebrachten Forderungen umzusetzen“, so FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek.

Das von der FPÖ vorgebrachte Forderungspaket reicht von der Erhöhung des Pflegegeldes über die Ausarbeitung eines steirischen „Masterplans Pflege“ bis hin zur Möglichkeit, für pflegende Angehörige, sich bei einer Landesstiftung anstellen zu lassen, wie es etwa im Burgenland bereits im Zuge eines Pilotprojekts möglich ist. Aus freiheitlicher Sicht brauche es im Ausbildungsbereich zudem eine Weiterentwicklung der bestehenden Modelle, wobei der Fokus auf den Ausbau und das flächendeckende Angebot berufsbegleitender Ausbildungsmöglichkeiten sowie eine faire Entlohnung für angehende Pflegekräfte in Vollzeitschulungsmodellen gerichtet sein sollte. Dass die schwarz-rote Landesregierung keinerlei Anstalten macht, im eigenen Wirkungsbereich tätig zu werden und lediglich auf die von der schwarz-grünen Bundesregierung versprochenen Reformen wartet, ist für Kunasek absolut unverständlich und verantwortungslos. „Es ist höchst an der Zeit, im eigenen Wirkungsbereich effektive Maßnahmen zu setzen, um dem drohenden Pflegenotstand entgegenzuwirken. Landeshauptmann Schützenhöfer und Pflegelandesrätin Bogner-Strauß betonen in Sonntagsreden zwar gerne die Wichtigkeit der Pflege, konkrete Schritte für eine umfassende Pflegereform sind allerdings nicht in Sichtweite. Die fortwährende Ankündigungspolitik muss ein Ende haben. Die Bevölkerung und die tausenden Pflegekräfte erwarten sich völlig zurecht endlich konkrete Maßnahmen, um dem Pflegekräftemangel aktiv zu begegnen“, so Kunasek, der auf die Umsetzung der freiheitlichen Initiativen pocht, abschließend.

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