FPÖ-Hermann: „Unterricht in Pflichtschulen in Kleingruppen wiederaufnehmen!“

Freiheitliche fordern schrittweise Wiederaufnahme des Unterrichts in steirischen Pflichtschulen; Planlosigkeit der ÖVP-Bildungsdirektorin verdeutlicht dringenden Handlungsbedarf; Blockunterricht soll geordnetes Schulleben sicherstellen.

Seit rund einem Monat herrscht an Österreichs Schulen Ausnahmezustand. Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, wurde der Regelbetrieb an Bildungseinrichtungen eingestellt – Schulen haben nur zur allfälligen Betreuung von Kindern geöffnet. Der Unterricht findet nach Möglichkeit von zuhause aus statt und dient in den meisten Fällen dem Verfestigen des bisher Gelernten; neuer Stoff konnte bisher kaum durchgenommen werden. Während ältere Schüler gut mit dem Online-Unterricht zurechtkommen, brauchen Volksschüler ausreichend Unterstützung von ihren Eltern, die jedoch häufig selbst im Home-Office arbeiten müssen. Zudem leiden Kinder unter den fehlenden sozialen Kontakten. Meist trifft es die sozial schwächeren Familien, die mit der aktuellen Situation völlig überfordert sind. Aus diesem Grund erachten es die Freiheitlichen als unerlässlich, den Schulbetrieb schrittweise wieder aufzunehmen. „Eine gestaffelte Wiederaufnahme des Unterrichts ist dringend erforderlich. Vor allem junge Schüler brauchen die direkte Betreuung und Unterstützung durch Pädagogen, um wieder Lernfortschritte machen zu können. Auch der Kontakt mit Klassenkollegen, der durch den digitalen Fernunterricht verunmöglicht wird, ist insbesondere für Volksschüler von enormer Wichtigkeit“, begründet FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann das freiheitliche Anliegen. Die FPÖ setzt sich für einen gestaffelten Unterricht in Form von Kleingruppen ein. „Jeweils rund fünf Schüler einer Klasse sollen pro Tag in der Schule anwesend sein und in den Hauptfächern unterrichtet werden. Durch dieses Modell käme jeder Schüler zumindest einmal pro Woche in die Schule, wodurch ein zwar eingeschränktes, aber geordnetes Schulleben wieder gewährleistet werden könnte“, so Hermann, der im nächsten Bildungsausschuss einen entsprechenden Antrag einbringen wird.

Rund 20 Prozent der Schüler konnten österreichweit bislang nicht für den Fernunterricht zuhause erreicht werden. Auch in der Steiermark gibt es laut aktuellen Medienberichten nach wie vor zahlreiche Kinder bzw. Eltern, mit denen seit der Einstellung des regulären Unterrichts an Schulen kein Kontakt aufgenommen werden konnte. Dazu kommt, dass eine Reihe an Schülern, die zwar erreicht wurden, aber mangels passenden Endgeräts ebenso wenig am Online-Unterricht teilnehmen können. ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann beabsichtigt, nur Schülern an Bundesschulen entsprechende Computer zur Verfügung zu stellen – für Pflichtschulen seien die Länder zuständig. Dass seine Parteikollegin und steirische Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner offenbar keine Strategie zur Lösung dieses Problems hat, ruft Kritik der Freiheitlichen hervor. „Bildungsdirektorin Meixner agiert angesichts der aktuellen Ausnahmesituation völlig planlos. Dass sie bis dato noch kein Konzept zur Beseitigung dieser Schieflage vorlegen konnte, zeugt von fehlendem Problembewusstsein“, kritisiert Hermann, der die ehest baldige Wiederaufnahme des Unterrichts in Schulen ohnehin als effizienteren Weg erachtet. „Die Rückkehr in die schulische Normalität ist aus freiheitlicher Sicht sinnvoller, um die bestehenden Probleme mit dem Fernunterricht aus dem Weg zu räumen. Darüber hinaus steigt mit dem Hochfahren der Wirtschaft und der schrittweisen Öffnung des Handels auch der Bedarf an Kinderbetreuung. Wenn Schüler wieder regelmäßig – vorerst einen Tag in der Woche – in die Schule gehen, können dadurch auch Eltern wieder ein Stück entlastet werden“, so der Freiheitliche abschließend.

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