Drüberfahr-Politik der linken Stadtregierung geht in eine neue Runde: Nachverdichtung im Bereich zwischen Tiergartenweg und Hochleitenweg sorgt für Unmut bei Anrainern
Bei der Präsentation des zweiten Entwurfs des Bebauungsplans legte man mehr Wert auf die Bepflanzung und den Schutz von Vorgärten als auf die Sorgen der Anrainer.
Am Montag, 3. Juni 2024 lud das Stadtplanungsamt der Stadt Graz Anrainer zur Informationsveranstaltung 17.24.0 BEBAUUNGSPLAN – 2. Entwurf
„Tiergartenweg – Herrgottwiesgasse – Hochleitenweg – Dr.-Theodor-Pfeiffer-Straße“
XVII. Bez., KG Gries in die Stadtbibliothek Graz-Süd.
Im betroffenen Bereich, wo vor ein paar Jahren noch eine Bebauungsdichte von 0,2-0,4 herrschte, findet man nun eine Bebauungsdichte von 0,3-0,6 vor.
Fragen, die besorgte Anrainer aufgrund der veränderten Baufluchtlinie und zu möglichen Blockbauten, die nicht in das Landschaftsbild passen, hatten, wurden empathielos mit zum Teil schnippischem Unterton beantwortet. Auch der Mindestabstand von 4 Metern zur Straße bei der Errichtung eines Carports bzw. einer Garage stieß bei den Anrainern auf Unverständnis – vor allem kleinere Grundstücke schränkt man in der Gestaltung dadurch ein, alles zum „Schutz der Vorgärten“ wie es hieß.
„Was sich bei dieser Veranstaltung im zwischenmenschlichen Bereich am vergangenen Montag abgespielt hat, ist schon etwas beschämend. Besorgte Anrainer, die Angst vor Wertminderung ihres Grundstücks haben, nahm man seitens der Präsentatoren nicht ernst“, so Dominik Hausjell, Bezirksparteiobmann der FPÖ-Puntigam.
Eine besorgte Bürgerin berichtete von einem Blockbau, den sie seit geraumer Zeit vor ihrem Grundstück stehen hat – dieser wirke auf sie wie eine Wand, die ihr das Licht nimmt. Nun sei ein zweiter möglicher Blockbau dieser Art wieder angrenzend zu ihrem Grundstück mit über 10 Metern Höhe und drei Geschossen möglich. Auf die Bitte, statt einem Flachdach lieber andere Dachformen, die ins örtliche Landschaftsbild besser passen, zu verwenden, sprach man seitens der Stadt Graz von dadurch nur noch höher werdenden Neubauten, die möglich wären.
„Die linke Drüberfahr-Politik hält nun auch in diesem Gebiet von Graz Einzug. Obwohl die Gegend aufgrund der Gärten bereits sehr grün ist, wird auch das Pflanzen von Bäumen auf neu zu bebauenden Grundstücken vorausgesetzt. Die einen machen ihren Job, die ihnen die fehlgeleitete Politik vorgibt – andere müssen mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben“, so Dominik Hausjell abschließend.
Skurriles Detail am Rande: Seitens der Vortragenden wollte man das Mikrophon für Fragen aus dem Publikum nicht aus der Hand geben, man hielt es fest umklammert. Einige Anrainer sprachen dann ohne elektronischen Verstärker, weil sie sich, wie sie selbst sagten, „nichts vor den Mund halten lassen wollen“ – aus voller Brust und dem Ziel, durch ihre Einwände Schlimmeres zu verhindern.