Freiheitliche brachten Antrag auf Ausweitung des Pflegebonus ein – Regierungsparteien und große Teile der Opposition wischten erweiterte Anerkennung für Pflegekräfte vom Tisch.

Nachdem die beiden ehemaligen grünen Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Wolfgang Mückstein außer Ankündigungen und Vertröstungen wenig zur Verbesserung der Situation im heimischen Pflegesystem beizusteuern hatten, nutzte der aktuelle Gesundheitsminister Johannes Rauch den diesjährigen „Internationalen Tag der Pflege“, der jedes Jahr am 12. Mai begangen wird, um die Eckpunkte für eine Pflegereform zu präsentieren. Ein wesentliches Kernelement sollte dabei ein umfassender Gehaltsbonus für alle in Österreich angestellten Pflegekräfte darstellen. Rund ein halbes Jahr später soll dieser „Pflegebonus“ nun in der Steiermark zur Umsetzung kommen. „Dass nach Jahren des Zuwartens endlich ein Bonus für die heimischen Pflegekräfte kommt, ist zu begrüßen. Es ist jedoch nicht verständlich, warum dieser lediglich einem ausgewählten Kreis der in der Pflege beschäftigten Personen zugutekommt“, so FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek. „Kernpersonal wie etwa OP-Assistenten, Ordinationsassistenten oder Operationstechnische Assistenten sind vom Bonus ausgenommen. Diese Berufsgruppen müssen ebenso eine Würdigung ihrer Leistung erfahren, die überdies auf die Höhe eines durchschnittlichen Monatsgehaltes angehoben werden muss“, so Kunasek weiter. „Die Freiheitlichen haben deshalb im Rahmen der gestrigen Landtagssitzung einen Antrag eingebracht, welcher diese Punkte beinhaltet. Darüber hinaus forderten wir, dass der der ‚Pflegebonus‘ in das Grundgehalt der Empfänger integriert wird, sodass der Zuschuss 14-mal ausbezahlt wird. Anstatt den Lippenbekenntnissen der letzten Jahre jedoch endlich Taten folgen zu lassen, lehnten die im Landtag vertretenen Parteien mit einer Ausnahme unseren Antrag in Bausch und Bogen ab. ÖVP und SPÖ sind aufgerufen, nach ihren zahlreichen Beteuerungen, wie wichtig doch die Wertschätzung des Pflegepersonals sei, endlich auch eine spürbare Anerkennung für alle in der Pflege tätigen Personen sicherzustellen. Unsere Pflegefachkräfte haben sich diese schließlich redlich verdient“, so der freiheitliche Klubobmann abschließend.