Wolfgang Zanger

Die telefonische Gesundheitsberatung „Wenn’s weh tut! 1450

Der Gesundheitsminister Herr Anschober verspricht ja, dass wenn die Nummer „1450“ gewählt wird, niemand länger als zehn Minuten warten muss. Am vergangenen Wochenende ereilte uns eine erschreckende Nachricht eines Murtaler Patienten, die bestätigt, dass die Aussage unseres Gesundheitsministers kompletter Schwachsinn ist.

Ein Murtaler Patient wurde vergangene Woche operiert und am Samstag entlassen. Bei der Entlassung erhielt er vom LKH einige Notfallnummern, u.a. auch die 1450. Bei Schmerzen, oder einer Nachbehandlung sei diese Nummern zu kontaktieren. Dies traf dann leider auch ein. Die Wunde des Patienten begann stark zu bluten. Die Mutter des Patienten führte die Notfallversorgung durch, verband die Wunde ihres Sohnes und wählte zugleich die erhaltenen Notfallnummern, hing jedoch leider vergebliche „zwei Stunden“ in der Warteschleife! Da die Bereitschaftsdienste abgeschafft wurden, war natürlich auch kein Arzt in Knittelfeld und Umgebung erreichbar. Somit rief die verzweifelte Mutter in der Notfallambulanz im LKH Judenburg an. Hier ist hervorzuheben, dass die Notfallambulanz in Judenburg wirklich sehr bemüht und freundlich war. Letztlich wurde dem Patienten nach stundenlangem Bangen geholfen. Leider sind solche Fälle schon lange keine Einzelfälle mehr. Jeder kann sich ausmalen, was in diesen zwei Stunden alles passieren hätte können.

Zitat von der Homepage 1450:
„Auf der Homepage (Anm. https://www.1450.at/1450-die-gesundheitsnummer/) unseres Gesundheitstelefons wird folgendes versprochen: Unter der Rufnummer 1450 (ohne Vorwahl aus allen Netzen) erhalten Sie am Telefon Empfehlungen, was Sie am besten tun können, wenn Ihnen Ihre Gesundheit oder die Ihrer Lieben plötzlich Sorgen bereitet. Wir helfen schnell und unbürokratisch. So wird die telefonische Gesundheitsberatung zu Ihrem persönlichen Wegweiser durch das Gesundheitssystem und führt Sie dorthin, wo Sie im Moment die beste Betreuung erhalten“.

„Hier geht es um Menschenleben! Muss zuerst jemand verbluten, bis das Gesundheitsministerium wach wird?“, so Zanger erschüttert. Dieser traurige Vorfall ist kein Einzelfall. Viele Bürger wenden sich in ihrer Verzweiflung an das LKH Judenburg, da sie unter der Gesundheitsnummer niemanden erreichen. Folglich auch kein Wunder, dass die Krankenhäuser „überfüllt“ sind, wenn sonst kein Allgemeinmediziner oder Facharzt erreichbar ist. „Hier orte ich einen dringenden Handlungsbedarf und rufe Gesundheitsminister Herrn Anschober auf, tätig zu werden – denn es kann nicht sein, dass Menschen um ihr Leben bangen müssen, weil sie am Telefon nicht die versprochene ‚beste Betreuung und Hilfe‘ erhalten, die ihnen zusteht“, so Zanger abschließend.

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