Mario Kunasek:

Erste Gruppenschließungen sind Auswuchs jahrelanger Untätigkeit der steirischen Landesregierung

Nach unzähligen Hilferufen steirischer Trägerorganisationen müssen erste Kindergartengruppen schließen; ÖVP und SPÖ haben Lage völlig verkannt und Verschlechterung der Betreuungsqualität zu verantworten.

Nachdem Trägerorganisationen von steirischen Kinderbetreuungseinrichtungen wie WIKI, GIP (Generationen in Partnerschaft) oder Rettet das Kind jahrelang auf die unzähligen Missstände im Bereich der Elementarpädagogik hinwiesen und Maßnahmen einforderten, um die Betreuungsqualität aufrechterhalten zu können, scheint es aufgrund des gravierenden Personalmangels nun zu ersten Gruppenschließungen zu kommen. Wie die „Kleine Zeitung“ berichtet, sollen heute Elternabende stattfinden, um diese über etwaige Schließungen oder Kürzungen der Betreuungszeit zu informieren. Laut GIP-Vorstand Peter Schwarz werden in Graz sicher zwei bis drei Gruppen schließen müssen. Bei WIKI wird man noch im Laufe der Woche über mögliche Schließungen entscheiden, die Lage sei jedenfalls ernst. Die Trägerorganisationen machten bereits im Frühjahr auf das Drohszenario von notwendigen Gruppenschließungen aufmerksam, sollten seitens der Landesregierung nicht schleunigst effektive Maßnahmen gesetzt werden. Das Mitte August von ÖVP und SPÖ präsentierte Maßnahmenbündel ließ viele Baustellen unbeachtet und kam für die Betreuungseinrichtungen deutlich zu spät, weswegen Gruppenschließungen nunmehr unumgänglich sind. „Die Verzweiflung in den Familien ist groß. Viele Eltern wissen nicht, wie sie Kinderbetreuung und Berufsausübung unter einen Hut bringen sollen, wenn ihr Kind plötzlich keinen Betreuungsplatz mehr hat. Jahrelang haben Schwarz und Rot die Warnungen steirischer Kinderbetreuungseinrichtungen nicht mit der notwendigen Konsequenz verfolgt. Die Versäumnisse der zuletzt für die Elementarpädagogik zuständigen ÖVP-Landesrätin Juliane Bogner-Strauß wiegen schwer. Nun liegt es an ihrem Nachfolger und Parteikollegen Werner Amon, den Schaden möglichst gering zu halten. Dass die unlängst präsentierten Maßnahmen die angespannte Situation rasch entschärfen werden, ist jedoch nicht zu erwarten. Weitere Gruppenschließungen sowie Verschlechterungen der Betreuungsqualität müssen jedenfalls tunlichst verhindert werden. Dazu braucht es mehr als Lippenbekenntnisse und definitiv mehr Engagement für diesen gesellschaftlich so wichtigen Bereich“, so FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek, der auch Landeshauptmann Christopher Drexler in der Pflicht sieht, sich der problematischen Situation in steirischen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen anzunehmen.

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