Großmundigen Versprechungen im Kinderbetreuungsbereich müssen endlich Taten folgen!

Elementarpädagogik weiterhin am Abstellgleis; Steiermark versäumte Abholung von Bundesmitteln für die Kinderbetreuung; Tag der Elementarbildung lenkt den Blick auf offene Baustellen.

Wie eine große steirische Tageszeitung heute – am Tag der Elementarbildung – berichtete, schöpfen die Länder nur Teile des Bundesgeldes für Kinderbetreuung aus. Die aktuelle Vereinbarung zwischen Bund und Ländern sieht bekanntlich einen jährlichen Anteil von 142,5 Millionen Euro vor, den die Länder für den Ausbau und die Finanzierung des Betreuungsangebotes nutzen können. Der Steiermark würden 16 Millionen Euro an Bundesmitteln zustehen, wovon allerdings nur knapp zwölf Millionen Euro abgeholt wurden. „Während sich Schwarz und Rot immer wieder auf fehlende Finanzierungsmöglichkeiten hinausreden, wenn es um den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Personal geht, werden einfach vier Millionen Euro an zur Verfügung stehenden Bundesmitteln nicht abgeholt“, ärgert sich FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann. „Darüber hinaus vertröstet man Elementarpädagogen seit Jahren mit in Aussicht gestellten Verbesserungen, was die Arbeitsbedingungen betrifft. Anstatt die großmundigen Versprechungen einzulösen und etwa den Betreuungsschlüssel endlich zu adaptieren oder das Gehalt anzupassen, ist sich die steirische Landesregierung scheinbar nicht zu schade, sich jedes Mal aufs Neue auf die angespannte Budgetsituation hinauszureden. Wenn dann aber zur Verfügung stehende Mittel einfach nicht abgeholt werden, so ist das eine bodenlose Frechheit“, so der Freiheitliche.

Am heutigen „Tag der Elementarbildung“ werden wieder hunderte Menschen auf die Straße gehen, um für bessere Rahmenbedingungen zu demonstrieren – zu Recht! Denn die Forderungen des steirischen Berufsverbandes für Elementarpädagogik sowie der Initiative für Elementare Bildung sind ernst und werden bedauerlicherweise schon zu lange ignoriert. „Dass sich die schwarz-rote Landesregierung diesem wichtigen Thema nach wie vor nicht entsprechend angenommen hat, ist absolut unverständlich. Es braucht endlich eine nachhaltige Lösung der vielfältigen Problemstellungen, um die bestmögliche Betreuungsqualität für unsere Kinder sicherstellen zu können“, so Hermann. Die Freiheitlichen werden jedenfalls eine Anfrage an ÖVP-Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß einbringen, um in Erfahrung zu bringen, warum nicht sämtliche Bundesmittel ausgeschöpft wurden. „Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Kommunen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und der Ausbau von Betreuungseinrichtungen dringend notwendig wäre, sollte sich die steirische Bildungsreferentin doch um einen adäquaten Mitteleinsatz bemühen und extra dafür bereitgestellte Unterstützungsgelder zumindest nicht liegen lassen. Investitionen in Kinderbetreuungseinrichtungen und die Elementarpädagogik an sich sind auch bzw. gerade in Zeiten wie diesen ein Gebot der Stunde“, so Hermann abschließend.

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