Grundstück für Sonderkrankenanstalt muss als Gesundheitsstandort entwickelt werden – Gemeinde und Land in der Pflicht!
Anfragebeantwortung von Grünen-Minister Rauch bestätigt endgültige Absage der Sonderkrankenanstalt der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau.
Bereits vor einigen Wochen wurde über das Ende der geplanten Sonderkrankenanstalt für Stoffwechselerkrankungen im Nahebereich des LKH Mürzzuschlag berichtet. Nun ist es wohl endgültig fix. So heißt es in einer Anfragebeantwortung des Grünen Gesundheitsministers Johannes Rauch an den Mürztaler Nationalratsabgeordneten Hannes Amesbauer wörtlich: „Auf Grund der außerordentlichen Preissteigerungen in der Baubranche, eines erheblichen Rückganges von Anträgen für stationäre Aufenthalte mit der für dieses Projekt vorgesehenen Indikation Stoffwechselerkrankungen sowie der angespannten Personalsituation im Gesundheitsbereich war es erforderlich, die Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit des Bauvorhabens neu zu bewerten. Der Verwaltungsrat der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau hat daher in seiner Sitzung vom 25. April 2023 einstimmig beschlossen, das Projekt nicht zu realisieren.“ Für den Gesundheitsstandort Mürzzuschlag ist diese Entscheidung ein schwerer Schlag. Immerhin war auch das entsprechende Grundstück bereits im Besitz der Versicherungsanstalt. Im Zuge des Bekanntwerdens der Verlegung der Sonderkrankenanstalt von Breitenstein nach Mürzzuschlag sprach der nunmehrige Landeshauptmann Christopher Drexler von "einem Tag der Freude" und "einem Paradebeispiel für gelungene Kooperation." Daraus ist nun nichts geworden. Aus Sicht der FPÖ hat der Raum rund um Mürzzuschlag aber Potential als Gesundheitsstandort und eine Absicherung des Spitalsstandortes würde mit einer weiteren Einrichtung ebenso garantiert. Vor diesem Hintergrund fordert die FPÖ seitens der steirischen Landesregierung entsprechende Unterstützung bei der Entwicklung des aktuell ungenutzten Grundstücks (siehe Bild). „Die steirische Landesregierung sollte nun gemeinsam mit der Stadtgemeinde ein neues Konzept zur sinnvollen gesundheitspolitischen Nutzung des Grundstücks sicherstellen. Der FPÖ-Landtagsklubs wird einen dahingehenden Antrag im Landtag einbringen Entsprechende Ideen können von einer neuen KAGes-Einrichtung über eine Niederlassung eines anderen Krankenversicherungsträgers bis hin zu Gesprächen mit Unternehmen im medizinischen Segment reichen. Wir wollen hier einen breiten Dialog über die Stärkung des Gesundheitsstandortes Mürzzuschlag. Immerhin mussten wir jüngst mit der Schließung der Traumaambulanz einen schweren Schlag hinnehmen. Es kann nicht sein, dass das Mürztal bei der Schaffung von öffentlich getragenen Infrastruktureinrichtungen ständig durch die Finger schaut“, so FPÖ-Nationalratsabgeordneter und Bezirksparteiobmann Hannes Amesbauer.
Ähnlich klare Worte findet Mürzzuschlags freiheitlicher Vizebürgermeister Arnd Meißl: „Wir erwarten uns nun von der steirischen Landesregierung endlich einmal Unterstützung für die Region um Mürzzuschlag. Ständig werden wir als Stadtgemeinde zweiter Klasse von Drexler und Co. behandelt. Die Absage der Sonderkrankenanstalt ist eine bittere Pille für Mürzzuschlag. Faktum ist aber: Alle Verantwortungsträger, die an der Entwicklung unserer Stadt interessiert sind, müssen sich nun für eine anderwärtige Nutzung des Grundstücks im Gesundheitsbereich stark machen. Natürlich ist vor allem SPÖ-Bürgermeister Karl Rudischer in der Pflicht rasch mit der Landesregierung, den Krankenversicherungen sowie Unternehmen im medizinischen Sektor Gespräche aufzunehmen, ob es andere Möglichkeit zur Schaffung einer neuen Infrastruktureinrichtung gibt. Letztlich geht es um nicht weniger als die Absicherung und Entwicklung des Standortes Mürzzuschlag. Auch mit dem Gesundheitsminister Rauch sollte man Kontakt aufnehmen, ob seinerseits Unterstützung für ein sinnvolles neues Projekt besteht“, so FPÖ-Vizebürgermeister Arnd Meißl, der auch einen entsprechenden Antrag zur Schaffung eines raschen Nutzungskonzepts des Grundstücks – notwendigenfalls inklusive Ankaufs der Fläche durch die Gemeinde – in der nächsten Gemeinderatssitzung (Termin 28. September) ankündigt.