Hat das Land Steiermark bereits das Geld vom „SIM CAMPUS“-Verkauf erhalten?
Die „Pleiten-Pech-und-Pannen“-Geschichte rund um die Nachnutzung des ehemaligen Krankenhauses in Eisenerz ist zweifelsohne einzigartig in der steirischen Landesgeschichte. Zur Erinnerung: Zuerst wurde das Spital unter der politischen Verantwortung des damaligen Gesundheitslandesrats Christopher Drexler im Jahr 2018 geschlossen, um in weiterer Folge als sogenanntes Simulationskrankenhaus (SIM CAMPUS) weitergeführt zu werden. Rund zwei Jahre später wurde das einstige Prestigeprojekt des ehemaligen Landeshauptmann-Stellvertreters Michael Schickhofer sodann an einen privaten „Investor“ verkauft. Von dessen Unternehmen erhielt das Land Steiermark jedoch nie den Kaufpreis überwiesen, weswegen das Land Steiermark im Juni 2022 Klage einreichte. Die SIM CAMPUS GmbH selbst befindet sich in einem Insolvenzverfahren, wobei der Masseverwalter das Spitalsinventar bereits im Frühjahr 2024 auf der Auktionsplattform Aurena versteigerte. Laut einem aktuellen Bericht der „Steirerkrone“ wurde das ehemalige Krankenhausgebäude in Eisenerz heute um 722.000 Euro netto versteigert – der Betrag liege klar über den internen Erwartungen des Online-Auktionshauses. Während somit die Gläubiger der SIM CAMPUS GmbH möglicherweise an Teile ihres Geldes kommen dürften, ist es der Ausgang der erwähnten Klage des Landes Steiermark auf den damaligen Verkaufspreis der SIM CAMPUS GmbH in Höhe von 650.000 Euro noch gänzlich unbekannt. Der Letztstand in der Angelegenheit ist jener, dass ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler im Zuge der Beantwortung einer dringlichen Anfrage der FPÖ im Landtag Steiermark am 1. Dezember 2023 eine erstinstanzliche Entscheidung frühestens im ersten Quartal des Jahres 2024 in Aussicht stellte. „Landeshauptmann Drexler wird uns in der kommenden Landtagssitzung Rede und Antwort stehen müssen, inwiefern das Land Steiermark bereits den damaligen Verkaufspreis der SIM CAMPUS GmbH einklagen konnte. Faktum ist, dass das ehemalige LKH Eisenerz sinnbildlich für die verfehlte Regional- und Gesundheitspolitik dieser Landesregierung steht. Zuerst wird ein funktionierendes Spital geschlossen und anschließend im Zuge der ‚Nachnutzung‘ eine beispiellose ‚Pleiten-Pech-und-Pannen‘-Serie hingelegt. Jeder Bürger kann sich nun ein Bild davon machen, wie es laufen könnte, wenn die Spitäler in Schladming, Bad Aussee und Rottenmann tatsächlich geschlossen werden sollten. Ob und wann das Land Steiermark nun überhaupt einen Cent für den katastrophal gescheiterten SIM CAMPUS-Verkauf bekommt, werden die Bürger dank unserer Anfrage am kommenden Dienstag erfahren“, so FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller, der die mündliche Befragung an LH Drexler in der Landtagssitzung am 17. September 2024 einbringen wird.