Stefan Hermann:

Hochzeiten wieder uneingeschränkt ermöglichen!

Brautpaare werden an der Nase herumgeführt und Hochzeitsdienstleister im Stich gelassen – Freiheitliche kritisieren anhaltendes Chaos um Hochzeiten.

Vor rund drei Wochen, genau am 27. Mai, gab die türkis-grüne Bundesregierung bekannt, dass Hochzeiten bis 100 Personen ab 29. Mai, also zwei Tage später, wieder erlaubt sind – wohlwissend, dass hunderte Paare ihre Hochzeit für Sommer 2020 bereits abgesagt haben. Kein Wunder, wenn es eine Woche zuvor noch hieß, Hochzeiten würden – wenn überhaupt – erst wieder ab September möglich sein. Die Aufregung seitens Heiratswilliger und Hochzeitsdienstleister war groß – vor allem, als kurz darauf die Auflagen für Trauungen und Hochzeitsfeiern bekannt wurden. Die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen ohne zugewiesene Sitzplätze, der einzuhaltende Mindestabstand von einem Meter, die Vier-Personen-Regel pro Tisch, die Gastro-Sperrstunde um 23 Uhr und das Tanzen mit mindestens zwei Metern Abstand gegenüber Personen, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, trieben das Verordnungs-Wirrwarr rund um Hochzeiten auf die Spitze. Umso erfreulicher, dass ein Teil dieser Regelungen mit 15. Juni aufgehoben wurde. Doch die Freude über die Lockerungen währte nur kurz, denn das Chaos um Hochzeiten hält weiter an. „Dass die Hochzeitsbranche derartigen Schikanen ausgesetzt ist und von der Bundesregierung völlig im Regen stehen gelassen wird, ist absolut unverständlich. Brautpaare, die seit Monaten auf ihren Tag hin fiebern, werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Damit wird nicht nur Heiratswilligen ein Strich durch die Rechnung gemacht, sondern auch die Wirtschaft leidet darunter. Immerhin sind künftige Ehepaare ein nicht unwesentlicher Faktor, wenn es um das Ankurbeln der Wirtschaft geht – denn sie sind es, die für ihre Traumhochzeit tausende Euros in heimische Unternehmen stecken“, so FPÖ-Familiensprecher LAbg. Stefan Hermann.

Die neue Lockerungsverordnung brachte kurzzeitige Zuversicht, welche durch nähere Erläuterung des Gesundheitsministeriums jedoch schnell wieder gedämpft wurde. So sind – während andere Veranstaltungen mit bis zu 250 Personen in geschlossenen Räumen und 500 Personen im Freien abgehalten werden können – Hochzeitsfeiern nach wie vor nur mit bis zu 100 Personen erlaubt. Die Abstandsregel gilt weiterhin, was angesichts der Tatsache, dass Gäste einer Hochzeitsfeier ohnehin Kontakt miteinander pflegen, völlig realitätsfern ist. Auch die Gastro-Sperrstunde, die zwar auf ein Uhr verlängert wurde, aber dennoch unzureichend ist, bleibt aufrecht. „Die bestehende Abstandsregel etwa treibt äußerst merkwürdige Blüten: gewöhnliche Familien- und Gruppenfotos in größerer Runde sind nicht erlaubt, herzliche Beglückwünschungen fallen aus und der Brautvater dürfte nicht einmal mit seiner eigenen Tochter tanzen, sofern sie nicht im selben Haushalt lebt. Und um ein Uhr muss die gesamte Hochzeitsgesellschaft die Lokalität verlassen. Solche Regelungen sind absoluter Unfug!“, ärgert sich Hermann. Die meisten Brautpaare haben ihre Hochzeit bereits auf kommendes Jahr verschoben, die Stornoquote bei Hochzeitsdienstleistern liegt bei rund 80 Prozent. Die stärksten Hochzeitsmonate Juli und August haben die Hochzeitsbranche und damit viele steirische Unternehmer bereits abgeschrieben. Gasthäuser und Restaurants, Cateringunternehmen, der Brautmoden- und Blumenhandel sowie weitere Dienstleister wie Fotografen, Friseure, Konditormeister usw. haben mit erheblichen Umsatzeinbußen zu rechnen. „Gerade Hochzeiten als Familienfeste, bei denen der Großteil der Investitionen in heimische Produkte und Dienstleistungen geht, müssten schnellstmöglich wieder uneingeschränkt ermöglicht werden. Doch wo kein Wille, da auch keine Wertschöpfung für unser Land. Die Leidtragenden sind die heimischen Betriebe und die an der Nase herumgeführten Brautpaare“, so der Freiheitliche abschließend.

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