Kassenarztsystem muss endlich attraktiver ausgestaltet werden!
Steirische Freiheitliche fordern nach Ankündigungen der Bundesregierung hinsichtlich der Schaffung zusätzlicher Kassenstellen allgemeine Attraktivierung des Kassenarztsystems.
Wie gestern medial bekannt wurde, plant die schwarz-grüne Bundesregierung die Schaffung von 100 neuen Kassenstellen in den Bereichen Allgemeinmedizin, Kinderheilkunde und Gynäkologie. Die steirischen Freiheitlichen begrüßen zwar den Umstand, dass die Bundesregierung im Hinblick auf die Probleme im Gesundheitswesen aus ihrem Dämmerschlaf erwacht sein dürfte, sehen in der geplanten Reform jedoch keinen großen Wurf. „In der Steiermark waren per Stichtag 25. Juli 2023 48 Kassenarztstellen unbesetzt“, so FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller. „Es ist nicht davon auszugehen, dass sich diese Situation aufgrund der angekündigten zusätzlichen Stellen nun zum Besseren wenden wird. Infolge der anstehenden Pensionierungswelle im extramuralen Bereich wird sich die Lage in den kommenden Jahren wohl noch weiter verschlimmern. Das angekündigte Maßnahmenpaket der Bundesregierung wird dem nichts entgegensetzen können, zumal es einen Teil der angekündigten Reformpläne bereits gibt wie etwa eine Anschubfinanzierung für die Eröffnung von Arztpraxen und dergleichen. Darüber hinaus bleibt unklar, wie die geplanten neuen Stellen denn überhaupt besetzt werden sollen. Hier äußert sogar die Ärztekammer massive Bedenken“, so Triller weiter, der umfassendere Reformen einfordert. „Es braucht eine tiefgreifende Reform des Kassenarztsystems im Allgemeinen. Der Fokus muss vielmehr – wie auch vom Rechnungshof empfohlen – auf der Schaffung einer Gesamtstrategie zur Besetzung von Planstellen liegen. Wesentliches Kernelement sollte dabei auch die Lösung der Frage sein, welche Rahmenbedingungen es braucht, um Kassenstellen für derzeit als Wahlärzte aktive Mediziner attraktiv zu machen und diese möglicherweise sogar zum Umstieg bewegen zu können. Nur mehr Geld zur Verfügung zu stellen, ist nicht der Weisheit letzter Schluss. ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß sind aufgerufen, dringend Nachbesserungen des Reformpaketes bei ihren Parteikollegen in Wien einzufordern. Ansonsten droht man in der Steiermark sehenden Auges in eine massive Versorgungskrise zu schlittern“, so der freiheitliche Gesundheitssprecher abschließend.