Kooperationsmodell des Landes Steiermark mit Sigmund Freud Uni offensichtlich gescheitert
Wiener Sigmund Freud Universität verliert Zulassung für Masterstudium Humanmedizin; erst heuer präsentierte Land Steiermark Kooperationsmodell mit der Privatuni und investierte neun Millionen Euro in die Ausbildung von 60 späteren KAGes-Ärzten; Freiheitliche üben Kritik und fordern breit aufgestelltes Heimatstipendienmodell.
Laut Medienberichten steht der Masterstudiengang Humanmedizin an der Wiener Sigmund Freud Privatuniversität (SFU) vor dem Aus. Wegen Qualitätsmängeln soll die Zulassung durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) widerrufen werden. Der Bescheid liege noch nicht vor, die Privatuni soll aber bereits über die wichtigsten Punkte informiert worden sein. Erst im Februar dieses Jahres präsentierte ÖVP-Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß gemeinsam mit Vertretern der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes), dem Gesundheitsfonds Steiermark und der Sigmund Freud Privatuniversität Wien eine Ausbildungsoffensive, um zusätzliche Jungmediziner in die Grüne Mark zu holen. Ermöglichen sollte dies ein vom Gesundheitsfonds Steiermark finanziertes Stipendienprogramm, womit insgesamt 60 Studenten die Ausbildung finanziert werden sollte, mit der Verpflichtung, nach dem Studium zehn Jahre in KAGes-Spitälern zu arbeiten. Dafür wurden seitens des Landes Steiermark offenbar bereits neun Millionen Euro investiert. „Das von Landesrätin Juliane Bogner-Strauß initiierte Kooperationsmodell mit der Sigmund Freud Uni war zwar besser als nichts, aber offensichtlich auch auf Sand gebaut. Wir Freiheitliche haben bereits im Jahr 2015 einen Antrag auf Einführung eines Heimatstipendiums für Medizinstudenten, die sich dazu verpflichten, nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss in Österreich im öffentlichen Versorgungssystem tätig zu werden, eingebracht. Dieser wurde von der schwarz-roten Landesregierung bedauerlicherweise abgelehnt wurde. Erst sieben Jahre später konnten sich ÖVP und SPÖ zumindest auf das Kooperationsmodell mit der Sigmund Freud Uni verständigen, welches nicht nur viel zu spät kam, sondern offensichtlich alles andere als von Erfolg gekrönt war“, übt FPÖ-Gesundheitssprecher Marco Triller Kritik und verweist auf entsprechende freiheitliche Anträge im Landtag. „Wir haben die steirische Landesregierung zuletzt im September 2022 dazu aufgefordert, mit dem Ersuchen an das Bildungsministerium heranzutreten, um eine bestimmte Anzahl der Medizinstudienplätze an öffentlichen Universitäten für Personen zu reservieren, die sich zu einer mehrjährigen Tätigkeit bei der KAGes bzw. als Kassenarzt in der Steiermark verpflichten. Diesem Bestreben muss konsequent nachgegangen werden, um den gravierenden Ärztemangel – auch im niedergelassenen Bereich – zu begegnen. Es braucht dringend ein adäquates Ausbildungskontingent für jene angehenden Mediziner, die sich nach Absolvierung ihres Studiums für eine Tätigkeit im regionalen Versorgungssystem – etwa als Landarzt oder Amtsarzt – verpflichten“, so FPÖ-Gesundheitssprecher Marco Triller, der auf ein breit aufgestelltes Heimatstipendienmodell samt entsprechender Stipendienplätze – etwa an der Med Uni Graz – pocht und die Landesregierung auffordert, das in das gescheiterte Kooperationsmodell mit der Sigmund-Freud-Uni investierte Geld zurückzufordern.