Krisengipfel soll sich mit grassierendem Ärztemangel beschäftigen!

Mangel an Frauen-Kassenärzten spitzt sich dramatisch zu; Freiheitliche fordern Einberufung eines Krisengipfels.

Der vorherrschende Ärztemangel in der Grünen Mark wird immer deutlicher, vor allem im Bereich der Frauenheilkunde gibt es immer weniger Kassenärzte. Laut aktueller Berichterstattung der „Steirerkrone“ findet sich im Bezirk Südoststeiermark aktuell nur eine einzige Gynäkologin mit einem Kassen-Vertrag, die fünf weiteren Gynäkologen arbeiten allesamt als Wahlärzte. Für Patientinnen sind damit durchaus hohe Kosten verbunden. Ähnlich stellt sich die Situation im Bezirk Voitsberg dar, in dem von sieben Gynäkologen nur zwei einen ÖGK-Vertrag haben. Auch Murau und Murtal hatten lange Zeit mit dem gleichen Problem zu kämpfen. Steiermarkweit gibt es Zahlen aus dem Frühjahr 2021 zufolge nur mehr 46 Kassenärzte für Frauenheilkunde, wobei die Tendenz weiter sinkend ist. Immer mehr Mediziner legen den Kassenvertrag zurück und wechseln aufgrund besserer Rahmenbedingungen ins Wahlarztsystem. Die Freiheitlichen sehen den Grund dafür unter anderem in der nachhaltigen Ausdünnung des ländlichen Raums. „Jahrzehntelang haben ÖVP und SPÖ den ländlichen Raum ausgehungert und Infrastruktur abgebaut. Gleichzeitig hat man es verabsäumt, attraktive Kassenverträge zu gestalten und damit das Kassenarztsystem völlig unattraktiv gemacht“, kritisiert FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller. Dass offene Stellen nicht nachbesetzt werden können, verwundert ihn nicht. „Über Jahre hinweg wurde der Ärztemangel von ÖVP und SPÖ in der Steiermark kleingeredet. Auch jetzt sieht man sich offenbar nicht verpflichtet, dieser Entwicklung mit der notwendigen Entschlossenheit entgegenzuwirken. Lösungsansätze der Regierungsparteien gibt es scheinbar überhaupt keine, freiheitliche Anträge werden hingegen – wohl aus politischen Gründen – kompromisslos niedergestimmt. Dass sich die steirische Landespolitik, insbesondere ÖVP-Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß in dieser wichtigen Thematik derart zurückhält, ist ein Armutszeugnis“, so Triller, der die Einberufung eines Krisengipfels in dieser Sache fordert. „Angesichts der prekären Entwicklung braucht es endlich eine Aufwertung des ländlichen Raums und zudem eine moderne Tarifgestaltung für Kassenärzte. Wir Freiheitliche erachten die Einberufung eines Krisengipfels als dringend notwendig, um dem grassierenden Ärztemangel, unter anderem im Bereich der Frauenheilkunde, endlich entsprechend begegnen zu können“, so der FPÖ-Gesundheitssprecher abschließend.

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