Landesgeschichte im Fokus – Feierliche Verleihung der Wartinger- und Ferdinand-Tremel-Medaillen an steirische Schüler

Gestern wurde im feierlichen Rahmen des Wartingersaals im Steiermärkischen Landesarchiv die jährliche Verleihung der Wartinger- und Ferdinand-Tremel-Medaillen durch Bildungslandesrat Stefan Hermann vorgenommen. Diese Auszeichnungen, die das Land Steiermark gemeinsam mit dem Historischen Verein für Steiermark vergibt, ehren junge Menschen für ihr herausragendes Engagement und Wissen im Bereich der steirischen Geschichte und Landeskunde.
Die Wartinger-Medaille blickt auf eine lange Tradition zurück, die bis in die Zeit Erzherzog Johanns reicht. Gestiftet wurde sie von dessen erstem Archivar, Joseph Wartinger, der die Medaille mit den Einnahmen aus dem Verkauf seiner Geschichte über die Steiermark finanzierte. Nach einer Unterbrechung im Jahr 1938 wurde die Medaille in der Zweiten Republik durch Dr. Ferdinand Tremel wieder eingeführt. Seit 1926, aufgrund der Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg, übernahm das Land Steiermark die Ausrichtung der Feier. Ausgezeichnet werden Schülerinnen und Schüler ab der 8. Schulstufe aus Mittelschulen, Polytechnischen Schulen, Allgemeinbildenden Höheren Schulen und Berufsbildenden Höheren Schulen, die in einer schulinternen Prüfung ihr besonderes Geschichtswissen über die Steiermark unter Beweis gestellt haben. Pro Schule oder Schulzweig können dabei bis zu drei Preisträgerinnen und Preisträger geehrt werden.
Die Ferdinand-Tremel-Medaille, benannt nach dem steirischen Historiker Dr. Ferdinand Tremel, der auch die Wartinger-Medaillen-Verleihung wieder einführte, wird seit dem Schuljahr 2001/2002 verliehen. Ursprünglich für ausgezeichnete Fachbereichsarbeiten (FBA) mit landesgeschichtlichen Themen vergeben, wird sie seit dem Schuljahr 2013/2014 für hervorragende Vorwissenschaftliche Arbeiten (VWA) und nun auch für abschließende Arbeiten (ABA) mit landesgeschichtlichem Inhalt verliehen. Diese Arbeiten, die von einer Jury des Historischen Vereins begutachtet werden, können sowohl schriftlich als auch in kreativen digitalen oder analogen Formen eingereicht werden.
Bildungslandesrat Stefan Hermann hob in seiner Rede die zentrale Bedeutung der Landeskunde hervor: "Die Beschäftigung mit der Geschichte unserer Heimat, der Steiermark, ist weit mehr als nur das Pauken von Daten und Fakten. Sie ist ein Schlüssel zum Verständnis unserer Identität und Wurzeln. Indem wir uns mit der regionalen und lokalen Geschichte auseinandersetzen, lernen unsere engagierten Schüler, größere Zusammenhänge zu erkennen. Ich bin beeindruckt von der Tiefe des Wissens und dem Engagement, das die jungen Preisträgerinnen und Preisträger gezeigt haben. Ob durch das Bestehen der anspruchsvollen Wartinger-Prüfung oder die Erstellung einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit – jede einzelne Auszeichnung ist ein Beweis für Fleiß und echtes Interesse an der Geschichte der Steiermark. Sie sind Vorbilder für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler und zeigen, wie spannend und relevant die Beschäftigung mit unserer Vergangenheit ist.“
Die feierliche Veranstaltung unterstreicht die gemeinsame Anstrengung des Landes Steiermark und des Historischem Vereins, das geschichtliche Bewusstsein und die Verbundenheit mit der Heimat bei der Jugend zu stärken.