Landesrechnungshof offenbart große Lücken bei KAGes in Zusammenhang mit der Ärzteausbildung!
Prüforgan kritisiert unter anderem fehlende Erhebung von Ausbildungsabbrüchen und Turnussen – Freiheitliche fordern Nachschärfungen und erwarten weiteren Bericht zur Stellenplanung.
Der Landesrechnungshof überprüfte das Ärzteausbildungswesen innerhalb der KAGes im Zeitraum zwischen 2019 und 2022. Der knapp 160 Seiten umfassende Bericht des Prüforganes fördert einige kritikwürdige Umstände zutage. So konnte die Krankenanstaltengesellschaft keine Angaben dazu machen, wie viele (Nachwuchs-)Ärzte ihre Ausbildung abgebrochen haben und aus welchen Gründen dies geschah. Ebenso liegen keine Daten darüber vor, wie hoch die exakte Anzahl an absolvierten Spitalsturnussen in der Ausbildung zum Allgemeinmediziner war beziehungsweise wie viele Bewerbungen es für eine derartige Ausbildung gab. „Der Bericht des Landesrechnungshofes offenbart große Lücken in der Datenerhebung seitens der KAGes“, kritisiert FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller die fehlenden Datensätze in einer ersten Reaktion. „Ohne eine genaue Kenntnis darüber, wie viele Ärzte die Ausbildung abbrechen und aus welchen Gründen dies geschieht, wird eine Attraktivierung kaum möglich sein. Es ist ebenso bedenklich, dass die KAGes keine Angaben zu den absolvierten Facharztausbildungen und zu den unbesetzten Dienstposten für Fachärzte in der Ausbildung machen konnte. Insgesamt zeichnet der Prüfbericht ein alles andere als kompetentes Bild der KAGes-Führung“, so Triller weiter, der klare Forderungen erhebt. „Die Empfehlungen des Landesrechnungshofes müssen schnellstmöglich umgesetzt werden, um auch eine effektive Personalgewinnung forcieren zu können. Weiters blicken wir den Erkenntnissen aus dem noch fertigzustellenden Bericht zur Personalplanung innerhalb der KAGes mit Spannung entgegen. Sollten dabei ähnliche Wahrnehmungen festgestellt werden, ist klar, warum sich die ärztliche Versorgung und die Besetzung der Dienstposten in der Steiermark seit Jahren im Abstieg befindet. Es muss in jedem Fall schnell gehandelt und es darf im Sinne der Steirer keine weitere Zeit bei den Anstrengungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung vergeudet werden. Letztlich muss stets im Hinterkopf behalten werden, dass die politische Gesamtverantwortung für den Niedergang des steirischen Gesundheitswesens bei ÖVP und SPÖ liegt“, so der freiheitliche Gesundheitssprecher abschließend.