Stefan Hermann:

Landesregierung muss in Fragen der Elementarpädagogik dringend anfangen, umzudenken!

Freiheitliche bringen umfassenden Antrag aufgrund mannigfaltiger Problemstellungen in der Elementarpädagogik ein und fordern ein Ende von Denkverboten – Landesregierung muss endlich Verbesserungen für Personal und Eltern sicherstellen.

In den steirischen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen brennt der Hut. Bereits im Mai dieses Jahres warnten die Verantwortlichen der großen Betreuungseinrichtungen vor einem Personalkollaps, ausgelöst durch die auslaufende Ausnahmegenehmigung für die Anstellung von Personen mit facheinschlägiger Ausbildung als zusätzliches Betreuungspersonal. Es würden Einschränkungen in den Öffnungszeiten und gar die Schließung zahlreicher Gruppen drohen, sollte die Landesregierung nicht schnellstens Gegenmaßnahmen ergreifen. „Mit dieser Ausnahmeregelung – dem sogenannten Dispens – wollte die Landesregierung ursprünglich Zeit gewinnen, um die Probleme in der Elementarpädagogik anzupacken. Passiert ist seit dessen Einführung im Herbst 2020 leider nahezu nichts. Nun droht ein Zusammenbruch des gesamten Systems“, zeigt sich FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann über die Untätigkeit von SPÖ und ÖVP verärgert. „Aus diesem Grund werden wir auf Landesebene einen umfassenden Antrag einbringen, der alle Optionen der Kinderbildung und -betreuung beleuchtet. Es darf in diesem Bereich keine Denkverbote mehr geben, dafür ist die Lage zu prekär“, so Hermann weiter, der die wesentlichen Punkte des freiheitlichen Antrages beleuchtet. „Wir fordern einen Wandel in der Kinderbetreuung zu prüfen. In Ganztageseinrichtungen könnte beispielsweise der Einsatz von Pädagogen ausschließlich vormittags und jener von Betreuern insbesondere nachmittags als Lösungsansatz dienen. Eine derartige Teilung in ‚Bildungsarbeit‘ und ‚Betreuungsarbeit‘ wird bereits in einigen Einrichtungen verfolgt und ist auch im schulischen Bereich nicht unüblich. Darüber hinaus braucht es endlich echte Wahlfreiheit. Das ‚Feldkirchner Modell‘ zur familieninternen Kinderbetreuung muss steiermarkweit ausgerollt werden, um Eltern mehr Wahlmöglichkeiten zu geben. Dabei sollen Eltern österreichischer Staatsbürgerschaft bei der eigenständigen Betreuung ihrer Kinder zuhause finanziell unterstützt und somit die Betreuungseinrichtungen entlastet werden. Auch alternative Betreuungsformen wie etwa das Modell der Tageseltern müssen vorangetrieben werden“, so Hermann, der jedoch das ursprüngliche Problem nicht außer Acht lässt. „Vor allem braucht es endlich grundlegende Verbesserungsmaßnahmen im Bereich der Elementarpädagogik. Die schrittweise Verkleinerung von Gruppengrößen, die Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels und die finanzielle Attraktivierung sind nur einige davon. SPÖ und ÖVP – allen voran ÖVP-Bildungslandesrat Werner Amon – sind dringend aufgerufen, unserem Antrag zu folgen und vernünftige Lösungsvorschläge auf den Tisch zu legen. Ansonsten droht der Steiermark ein Horrorszenario im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen“, so der freiheitliche Bildungssprecher abschließend.

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