Stefan Hermann:

Maskenpflicht im Unterricht wird Thema im Landtag

Schüler verstecken sich, um heimlich Masken abzunehmen – Freiheitliche fordern Absehen vom Maskenzwang für Kinder ab zehn Jahren und klare Worte von Bildungslandesrätin Bogner-Strauß.

Die Maskenpflicht für Kinder ab zehn Jahren im Unterricht sorgt derzeit für massiven Widerstand von Eltern. Seit Montag, als Mittelschulen sowie AHS-Unterstufen wieder ihren geregelten Schulbetrieb aufnehmen konnten, müssen deren Schüler – aufgrund der neuen türkis-grünen Maßnahmen – auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Nachdem die Maskenpflicht selbst in den Pausen und grundsätzlich auch am Schulweg in den öffentlichen Verkehrsmitteln gilt, müssen Schüler nahezu den ganzen Tag eine Maske tragen. Aus freiheitlicher Sicht ist dies einem zehnjährigen Kind keinesfalls zumutbar. Zahlreiche Elternvertreter, die Lehrergewerkschaft sowie die Kinder- und Jugendanwaltschaft äußerten ebenfalls Bedenken hinsichtlich der nahezu ganztägigen Maskenpflicht. Im Hinblick auf die Dauer eines Schultages von bis zu acht Stunden stelle dies eine massive gesundheitliche Belastung dar. „Es steht außer Zweifel, dass stundenlanges Tragen des Mund-Nasen-Schutzes im Unterricht zu Kopfschmerzen, Konzentrationsproblemen und Müdigkeit führt. Anderweitige gesundheitliche Schäden sind nicht auszuschließen“, kritisiert FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann. „Dass sich Kinder in der Schule mittlerweile verstecken, um heimlich die Maske abnehmen zu können, muss den politischen Verantwortungsträgern zu denken geben. Die unsägliche Maskenpflicht im Unterricht gilt es schnellstmöglich wieder abzuschaffen“, so Hermann.

Für die Freiheitlichen ist die Ausweitung der Maskenpflicht auf Kinder ab dem zehnten Lebensjahr aufgrund des geringen Übertragungs- und Infektionsrisikos nicht nachvollziehbar. „Angesichts der Tatsache, dass Schüler im Unterricht ohnehin mit ausreichend Abstand zueinander sitzen, ist diese Maßnahme völlig übertrieben“, so Hermann, der die für Pflichtschulen zuständige Landesrätin Juliane Bogner-Strauß in der nächsten Landtagssitzung befragen wird, ob sie sich für ein Ende der Maskenpflicht für Kinder im Unterricht einsetzen wird. Von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann ist bis dato jedenfalls kein Einlenken erkennbar. Zwar können laut Faßmann „Eltern, die große Bedenken aufgrund der Maskenpflicht im Unterricht haben, ihre Kinder zu Hause lassen“, sogenanntes „Distance Learning“ wie im Lockdown wird es hingegen nicht geben. Eltern müssen sich dann selbst um den Unterricht kümmern. „Dass Kinder, deren Eltern berechtigte Bedenken hinsichtlich der nahezu ganztägigen Maskenpflicht haben und diese folglich von der Schule nehmen, dadurch regelrecht vom Unterricht ausgeschlossen werden, ist für uns Freiheitliche nicht tragbar. Damit generiert man einen indirekten Zwang, den Nachwuchs trotz des Maskenzwangs und damit einhergehender gesundheitlicher Bedenken dennoch in die Schule zu schicken“, empört sich Hermann und fügt abschließend an: „Anstatt sich immer wieder neue Schikanen für Schüler einfallen zu lassen, sollten sich ÖVP und Grüne, die es nach neun Monaten immer noch nicht geschafft haben, ein klares Konzept für Schulen auszuarbeiten, lieber Gedanken über einen geregelten Schulbetrieb machen.“

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