Neo-Gesundheitslandesrat darf Ausdünnungspolitik seiner Vorgänger nicht fortsetzen!
Heutige Interviewaussagen in „Steirerkrone“ und „Kleiner Zeitung“ von ÖVP-Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl teils positiv, lassen jedoch vor allem auch Fortsetzung der bisher im steirischen Gesundheitswesen praktizierten Zentralisierungspolitik – insbesondere beim Thema Leitspitäler – befürchten.
Jahrelang warnten Experten, Interessensvertreter und die Freiheitlichen vor den dramatischen Entwicklungen in unserem Versorgungssystem. Bedauerlicherweise stieß man mit eindringlichen Forderungen nach der Setzung von umfassenden Maßnahmen zur Gegensteuerung und Vorbereitung auf die sich anbahnenden Probleme bei den zuständigen ÖVP-Gesundheitslandesräten auf taube Ohren. Nicht zuletzt aufgrund dieser Politik des Kalmierens und Negierens gleicht das steirische Gesundheitswesen heute einer riesigen Baustelle. Seit nunmehr zwei Tagen befindet sich Karlheinz Kornhäusl im Amt als Gesundheitslandesrat und ließ in heute publizierten Interviews nur sehr bedingt Hoffnungen auf einen Kurswechsel aufkommen. Zwar sind gewisse Ankündigungen des Neo-Regierungsmitglieds, wie etwa die teils überlangen Wartezeiten auf Operationen ganz oben auf seine Agenda setzen zu wollen oder auch hinsichtlich des Ausbaus der Medizinstudienplätze, ohne Frage begrüßenswert. Derartige Versprechen gab es allerdings auch von seiner Vorgängerin, entscheidend werden vielmehr konkrete Handlungen sein. Der Landesrat ließ vor allem auch gleich durchblicken, dass unter seiner Federführung die Zentralisierungspolitik seiner Vorgänger nahtlos fortgesetzt werden könnte. So werde laut Kornhäusl am Zentralspital in Stainach-Pürgg nicht gerüttelt. Dass sich der neue Gesundheitslandesrat offenbar auch die Errichtung weiterer sogenannter Leitspitäler durchaus vorstellen kann, geht aus folgender Aussage hervor: „[…] Es braucht aber niemand Sorge zu haben, egal in welcher Region so ein Spital steht. Das Leitspital ist ja dann umgeben von den anderen Versorgungsformen. […]“. „Wenn es um die maßgeblich von Landeshauptmann Drexler initiierte Zentralisierungspolitik geht, dann darf man sich von ÖAAB-Mann Kronhäusl wohl keinen Richtungswechsel erwarten. Die heimische Gesundheitspolitik wird vermutlich auch unter dem neuen Gesundheitslandesrat von Schließungen, Zusammenlegungen und Leistungsreduktionen geprägt sein. Geht es um die Gestaltung der Versorgungslandschaft ist eine kompromisslose Durchsetzung der ÖVP-Linie inklusive Errichtung weiterer Zentralspitäler abseits der Region Liezen wohl ein realistisches Szenario. Die FPÖ wird weiter für eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung für alle Steirer eintreten. Eine Schonfrist darf sich Neo-Landesrat Kornhäusl angesichts der von seinen Vorgängern Drexler und Bogner-Strauß angehäuften Problemstellungen jedenfalls nicht erwarten“, so FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller.