Nun droht auch Heilpädagogischen Kindergärten der Kollaps!
Aufgrund unzureichender Unterstützung des Landes stehen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder mit besonderem Förderbedarf vor dem Aus, Freiheitliche fordern Bekenntnis der politischen Verantwortungsträger und finanzielle Absicherung.
Im Rahmen einer heute stattgefundenen Pressekonferenz warnten Leiter von Heilpädagogischen Kindergärten vor dem drohenden Aus dieser wichtigen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen in der Steiermark. Während der Bedarf für Kinder mit Behinderungen und Einschränkungen zwischen null und sechs Jahren kontinuierlich im Steigen begriffen ist, stehen immer mehr Heilpädagogische Kindergärten vor dem Kollaps. Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass gesetzlich verpflichtende Kostenübernahmen seit mehreren Jahren nicht mehr an die Inflation angepasst wurden, womit den Einrichtungen in diesem Bereich Jahr für Jahr effektiv weniger Geld zur Verfügung steht. Die dramatischen Konsequenzen werden immer deutlicher – wurden von den politischen Verantwortungsträgern allerdings sträflich vernachlässigt. Mittlerweile droht dem ersten heilpädagogischen Kindergarten in Graz die Schließung, wodurch rund 60 Kinder ihren Betreuungsplatz verlieren würden. „Die Kinderbetreuungssituation in der Steiermark spitzt sich immer weiter zu. Nun droht auch den Heilpädagogischen Kindergärten, welche durch die wertvolle Arbeit mit Kindern mit besonderen Erziehungsansprüchen einen essentiellen Beitrag für die Gesellschaft leisten, der Kollaps“, so FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann, dem insbesondere die offenbar schlechte Kommunikationsbereitschaft seitens des Landes sauer aufstößt.
„Es ist nicht hinnehmbar und vor allem nicht gesellschaftlich vertretbar, dass die Heilpädagogischen Kindegärten seit Jahren totgespart werden. Offensichtlich fehlt es am politischen Willen, diese besonderen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen aufrecht zu erhalten. Anders kann ich mir die dramatische Situation nicht erklären“, so Hermann, der auch Kritik am bundesländerübergreifenden Bildungsrahmenplan übt. „Wir Freiheitliche warnen seit Jahren davor, den Fokus ausschließlich auf Inklusion in Regelkindergärten und im Regelunterricht zu legen, ohne auch sonderpädagogische Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zu fördern. Viele Kinder mit besonderem Förderbedarf erhalten die entsprechende, auf ihre Lebensumstände angepasste Unterstützung nun mal gerade in diesen enorm wichtigen Einrichtungen. Hier braucht es auch ein klares Bekenntnis seitens der Politik. Ich erwarte mir von den zuständigen Regierungsmitgliedern, dass man sich endlich mit den Leitern und Trägern an einen Tisch setzt und Konzepte ausarbeitet bzw. bestehende Lösungsvorschläge umsetzt, um den Betrieb dieser bedeutenden Einrichtungen aufrechterhalten zu können“, so der Freiheitliche abschließend.