Stefan Hermann:

ÖVP & SPÖ lassen Besitzer von verseuchten Hausbrunnen in Tillmitsch im Regen stehen!

Erhöhte PFAS-Belastung macht die Nutzung zahlreicher Brunnen im Leibnitzerfeld zunichte – Betroffene können sich von Regierungsparteien keine Hilfe erwarten.

Trotz der vorgerückten Stunde wurde der letzte Tagesordnungspunkt der Sitzung des Landtages am vergangenen Dienstag hitzig diskutiert. Gegenstand der Debatte waren die Erkenntnisse rund um das durch eine erhöhte PFAS-Belastung verunreinigte Grundwasser im Leibnitzerfeld. Die Stoffe, die insbesondere im Bereich Tillmitsch und Lebring-St. Margarethen zahlreiche Hausbrunnen unbenutzbar machen, können laut Auskunft des Bundesumweltamtes krebserregend und fortpflanzungsgefährdend wirken. „Die Landesregierung hat in dieser Causa bisher vollumfänglich versagt“, so FPÖ-Gemeindesprecher LAbg. Stefan Hermann. „Es ist skandalös, dass es nicht nur ein Jahr von der Feststellung der Belastung bis zur tatsächlichen Information der Bevölkerung gedauert hat, sondern auch, dass nunmehr absolut kein Wille zur Hilfe für die betroffenen Brunnenbesitzer zu erkennen ist. Wenn Abgeordnete aus dem Raum Leibnitz wie Gerald Holler im Landtag offen zugeben, dass durch das Brunnenwasser ‚alles, was Gott verboten hat‘ an Krankheiten ausgelöst werden kann, gleichzeitig aber versuchen zu beschwichtigen, man könne das Wasser ja immer noch als Brauchwasser verwenden, ist das ein Schlag ins Gesicht aller Betroffenen“, so Hermann weiter, der auch die bisher getroffenen Unterstützungsmaßnahmen kritisiert. „Von echter Unterstützung kann keine Rede sein. Die Brunnenbesitzer erhielten einmal einen Gutschein über 100 Euro für den Ankauf von Trinkwasser. Seitdem müssen sie wie in einem Krisengebiet mehrmals wöchentlich zum örtlichen Bauhof pendeln und ihr Trinkwasser dort in Kanistern beziehen – diese Situation ist nicht tragbar“, so der freiheitliche Gemeindesprecher, der sich klar auf die Seite der Brunnenbesitzer stellt. „Es braucht rasche und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen in der Region. Die Verantwortung auf die Gemeinde abzuwälzen hilft niemandem. Der Schaden ist angerichtet, nun müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um diesen wieder gut zu machen. Die Dimension scheint der Landesregierung offenbar noch nicht bewusst zu sein. Ein ähnlicher Fall rund um den Flughafen Salzburg dürfte Sanierungskosten von mehr als 100 Millionen Euro nach sich ziehen“, so Hermann abschließend.

 

Videolink zur Rede von LAbg. Ing. Gerald Holler BA (ÖVP):
https://pallast2.stmk.gv.at/pallast-p/pub/meeting?offset=1676402231373&ref=984b0294-f4d4-4e51-99df-2003c807d31a (Bild und Ton Landtag Steiermark)

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