Offene Fragen rund um Wasserversorgung für Leitspital Liezen als nächste Großbaustelle

Oppositionsparteien tauschten sich mit Bürgerinitiative BISS aus; neuerlich zutage getretene Problemstellungen – vor allem hinsichtlich Wasserversorgung – als weitere Unwägbarkeit für von Bevölkerung abgelehntes Zentralisierungsprojekt.

Im Rahmen eines gemeinsamen Treffens der Oppositionsparteien mit den führenden Vertretern der Bürgerinitiative BISS Helmut Gassner und Michael Pretzler wurde gestern im Landhaus der aktuelle Projektstand des umstrittenen sogenannten Leitspitals Liezen kritisch erörtert. Dabei kam auch – wie die „Steirerkrone“ heute exklusiv berichtet – das offenbar ungelöste Thema der Wasserversorgung für das Krankenhaus zur Sprache. So erklärten die BISS-Vertreter gegenüber dem Medium, dass der bisherige Plan nicht funktioniere und es neue Hochbehälter und Quellen benötigen würde. Dazu müssen laut Berichterstattung nun auch Verhandlungen mit einer Waldgenossenschaft geführt werden. Die BISS geht im Zusammenhang mit diesen notwendigen Schritten von Mehrkosten für den Steuerzahler aus. Auch die Oppositionsparteien sehen die neuerlichen Unwägbarkeiten als weiteren Beleg für die Unausgegorenheit des schwarz-roten Zentralisierungsvorhabens.

FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek: „Bei den nun ans Tageslicht gekommenen Problemen rund um die Wasserversorgung handelt es sich wohl um den nächsten planerischen Bauchfleck der Landesregierung. Nach der Auswahl eines kontaminierten Grundstücks, einem mehr als eindeutigen Volksbefragungsergebnis gegen das Projekt, einer drohenden Baukostenexplosion und planerischem Dilettantismus fragen sich viele Steirer, was es noch alles benötigt, um ÖVP und SPÖ endlich einlenken zu lassen. Aus freiheitlicher Sicht braucht es einen umgehenden Stopp dieses ‚Pleiten-Pech-und-Pannen‘-Zentralisierungsvorhabens sowie die Ausarbeitung eines Alternativkonzepts unter Rücksichtnahme auf den Erhalt der bestehenden drei Spitalsstandorte.“

LAbg. Lambert Schönleitner, Kontrollsprecher der Grünen: „Offenbar entgleitet dem Landeshauptmann das Projekt endgültig. Niemand versteht, warum auf Biegen und Brechen 500 Millionen Euro für ein Prestigeprojekt im Ennstaler Boden vergraben werden sollen. Das Projektmanagement gleicht offenbar eher jenem einer Gartenhütte als dem einer Millioneninvestition im Gesundheitsbereich. Verkehrslösung, Wasserversorgung, Personalsicherheit: An allen Ecken und Enden ist das Projekt bislang ein peinlicher Pannenritt. Der neue Gesundheitslandesrat wäre gut beraten, die Fehlinvestition zu stoppen und einer umfassenden Prüfung zu unterziehen. Der Landeshauptmann hat im Ennstal bereits jegliches Vertrauen in die Gesundheitsversorgung verspielt. Von einer flächendeckenden zeitgemäßen Primärversorgung kann keine Rede sein. Was es jetzt braucht, ist ein Neustart.“

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler: „Das geplante Leitspital ist eine ,Neverending Story‘, wenn es um Fehleinschätzungen, Planungsfehler und daraus resultierende Kosten geht, die inzwischen schwindelnde Höhen erreicht haben. Ein Ende ist nicht in Sicht. Dennoch hält auch der neue Gesundheitslandesrat Kornhäusl an dem Projekt fest – sogar, wenn es nicht einmal eine gesicherte Trinkwasserversorgung für das Krankenhaus gibt. Das ist nicht nur für die Bevölkerung in der Region völlig unverständlich, die sich in einer Volksbefragung klar gegen die Pläne ausgesprochen hat, sondern für jeden Menschen mit Hausverstand. Aber der scheint der steirischen Landesregierung offensichtlich zu fehlen!“

NEOS-Reif ad Klinikum Stainach: „Leitspital wird immer mehr zum Leidspital“
NEOS-Gesundheitssprecher Robert Reif: „Einmal mehr zeigt sich, dass die Planung des Klinikums Stainach unprofessionell und nicht zu Ende gedacht ist. Landeshauptmann Drexler und Landesrat Kornhäusl müssen jetzt dringend die Stopptaste drücken und das Vorhaben umfassend prüfen lassen, bevor noch mehr Steuergeld verschwendet wird. Sonst wird aus dem Leitspital ein Leidspital. Das darf den Steirerinnen und Steirern keinesfalls zugemutet werden.“

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