Marco Triller:

Reservierte Medizinstudienplätze sind unzureichend und kommen um Jahre zu spät!

ÖVP-Bildungsminister setzt langjährige freiheitliche Forderung nur halbherzig um – Umfang der Maßnahme wird sich im Kampf gegen den Ärztemangel kaum bemerkbar machen.

Gestern kündigte ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek an, ab dem Studienjahr 2024/25 österreichweit 85 der vorhandenen Medizinstudienplätze für angehende Ärzte zu reservieren, die sich vor den Aufnahmetests verpflichten, nach Abschluss ihres Studiums für öffentliche Einrichtungen wie Länder, Polizei oder Bundesheer zu arbeiten. Damit setzt Polaschek eine langjährige freiheitliche Forderung nach Einführung von „Heimat-Stipendien“ im Gesundheitsbereich bedauerlicherweise nur halbherzig um. „Leider ist die angekündigte Maßnahme im Kampf gegen den vorherrschenden Ärztemangel bei weitem nicht ausreichend“, so FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller. „Aktuelle Zahlen des zuständigen ÖVP-Gesundheitslandesrats belegen, dass in der Steiermark mit Stichtag 30. September 2023 insgesamt 212 Arztstellen alleine in den Landeskrankenhäusern vakant sind. Die angekündigten acht reservierten Studienplätze für die Steiermark werden keine spürbaren Auswirkungen mit sich bringen“, so Triller weiter. Der Freiheitliche kritisierte zudem, dass es sich um keine zusätzlichen Studienplätze handelt, sondern lediglich vorhandene zweckgewidmet werden. Darüber hinaus scheint es nahezu keine Vertragsstrafen für jene Studierende zu geben, die sich nach Abschluss ihres Studiums doch nicht an die eingegangene Verpflichtung halten. In Deutschland drohen in derartigen Fällen Pönalien von mehreren hunderttausend Euro – also in Höhe der tatsächlichen Studienplatzkosten, die etwa auch auf einer Privatuniversität angefallen wären. „Seit fast zehn Jahren fordern die steirischen Freiheitlichen die Einführung von echten ‚Heimat-Stipendien‘. Hätte man zeitnah und umfassend reagiert, wären den Steirern viele Auswirkungen des Fachkräftemangels im Gesundheitsbereich erspart geblieben. ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler und ÖVP-Gesundheitslandesrat Kornhäusl sind aufgerufen, sich auf Bundesebene für eine sofortige Überarbeitung des präsentierten Modells und für eine Ausweitung der Kontingente für die Grüne Mark einzusetzen. Nach jahrelangen Fehlschlägen im Gesundheitsbereich ist man den Steirern dieses Engagement schuldig“, so der freiheitliche Gesundheitssprecher abschließend.

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