Vor ein paar Tagen verkündete Bundesminister Heinz Faßmann seine Pläne zur stufenweisen Wiedereröffnung der Schulen. Dabei kündigte er unter anderem an, dass auch an den Fenstertagen nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam unterrichtet werden soll, um das ohnehin schon stark zusammengestutzte Semester nicht noch weiter zu verkürzen und versäumten Stoff nachzuholen. Chef-Lehrergewerkschafter Paul Kimberger lehnte diesen Vorschlag medial kategorisch ab. Auch die steirischen Lehrervertreter mit Vorsitzendem Werner Strohmeier zeigten sich ob der Pläne des Bildungsministers empört. Unverständnis für diese ablehnende Haltung der Gewerkschaft kommt dabei nicht nur von Eltern und Beschäftigten in systemrelevanten Berufen, sondern insbesondere auch von Lehrern selbst. Vielen Pädagogen ist die Bestemmhaltung ihres Standesvertreters – vor allem im Hinblick auf die aktuelle Krise – unangenehm. Auch die Freiheitlichen üben Kritik an der unangebrachten Forderung. „Besonders vor dem Hintergrund, dass tausende Menschen in Österreich in Kurzarbeit sind oder ihren Arbeitsplatz verloren haben, ist die Bestemmhaltung der Lehrergewerkschaft völlig unverständlich. Auf zwei freie Tage zu bestehen, ist angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Ausnahmesituation eigentlich eine Chuzpe der besonderen Art“, so FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann, der darauf verweist, dass eine Reihe an Pädagogen selbstverständlich dazu bereit wäre, auch an den Fenstertagen zu unterrichten. „Es gilt nun, möglichst viel versäumten Stoff nachzuholen, um die Schüler bestmöglich auf die nächste Schulstufe bzw. deren Abschluss vorzubereiten sowie den Kindern wieder soziale Kontakte zu ermöglichen. Die Bildung unserer Kinder muss nun im Vordergrund stehen und darf nicht den alleinigen Forderungen der Lehrergewerkschaft erliegen“, so Hermann abschließend.