FPÖ-Hermann: „Schüler dürfen in aktueller Krise nicht im Regen stehen gelassen werden!“

Freiheitliche fordern Klarheit für Schüler sowie Aussetzung der Zentralmatura und Rückkehr zur schulautonomen Reifeprüfung; Kosten für abgesagte Schulveranstaltungen sollen gänzlich ersetzt werden.

An Österreichs Schulen herrscht seit gut zwei Wochen Ausnahmezustand. Die Bildungseinrichtungen haben ihren Regelbetrieb eingestellt – Schulen haben nur zur allfälligen Betreuung von Kindern geöffnet – und der Unterricht findet nach Möglichkeit von zuhause aus statt. Dieser dient in den meisten Fällen lediglich dem Verfestigen des bisher Gelernten, neuer Stoff kann kaum durchgenommen werden. Auch sämtliche Schulveranstaltungen wie etwa Schulskikurse oder Sprachreisen wurden abgesagt. Vor allem Maturanten stehen vor großen Herausforderungen, sollten sie doch in wenigen Wochen ihre Reifeprüfung absolvieren. Näheres zum Fahrplan für Schüler – insbesondere für jene im Maturajahr – war bis dato nicht bekannt. Auch die gestrige Pressekonferenz von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann brachte nur wenig Licht ins Dunkel. Ob der Termin für die Zentralmatura gehalten werden kann – dieser wurde bekanntlich bereits auf Mitte Mai verschoben – ist ebenso unklar wie die Frage, ob Schulen und Universitäten ihren Betrieb im aktuellen Semester überhaupt wiederaufnehmen können. „Die aktuelle Ausnahmesituation stellt natürlich die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Nichtsdestotrotz müssen Schüler und deren Eltern Gewissheit haben, wie es um ihren Bildungsweg bestimmt ist. Vor allem Maturanten brauchen Klarheit darüber, ob und unter welchen Bedingungen sie ihre Reifeprüfung ablegen können. Aus freiheitlicher Sicht muss die diesjährige Zentralmatura ausgesetzt werden, stattdessen soll zum früheren System, der schulautonomen Reifeprüfung, zurückgekehrt werden. Dadurch haben Schulen die Möglichkeit, die Prüfungstermine autonom festzusetzen und den Inhalt besser an den tatsächlichen Lernstoff anzupassen. Dass kein Schüler ein Jahr verlieren darf, muss oberste Prämisse sein“, betont FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann.

Nach derzeitigem Stand wird eine Rückkehr in den normalen Schul- sowie Studienalltag nicht so bald möglich sein. Auch Studenten werden derzeit vor unvollendete Tatsachen gestellt und bangen um deren Studienerfolg. Nicht abgelegte Prüfungen können die Erhöhung der Mindeststudiendauer bedeuten, auch allfällige Unterstützungsleistungen sind häufig daran gekoppelt. Damit Studenten nicht um Beihilfen umfallen, soll laut Faßmann ein „neutrales Semester“ erwirkt werden. Was genau damit gemeint ist und wie sich die Situation auf die Studierenden auswirkt, ist nach wie vor unklar. „Es bedarf umgehend Gewissheit für alle Schüler und Studenten, um Verunsicherungen und Unklarheiten aus dem Weg zu räumen. Neben einem klaren Fahrplan für Maturanten braucht es auch Übergangsregeln bei der Inskription an Hochschulen, falls die Reifeprüfung erst im Herbst stattfinden kann“, fordert Hermann.

FPÖ-Hermann: „Voller Kostenersatz für abgesagte Schulveranstaltungen“
Aufgrund der Corona-Krise wurden auch sämtliche Schulveranstaltungen, Ausflüge, Sprachreisen, Skikurse und dergleichen abgesagt. Die bereits getätigten Anzahlungen und mögliche Stornozahlungen bereiten vielen Eltern Sorgen, immerhin haben diese durch die aktuelle Situation häufig selbst mit finanziellen Einbußen zu rechnen. Für die Stornierung von Schulveranstaltungen und -reisen soll laut Faßmann ein Härtefallfonds mit fast 13 Millionen Euro eingerichtet werden, wodurch einer FPÖ-Forderung auf Bundesebene weitestgehend Rechnung getragen wurde. „Es muss dringend sichergestellt werden, dass Eltern für Aufwendungen, die ihnen aufgrund der Absage von Schulveranstaltungen infolge der Corona-Krise entstanden sind, vollständiger Kostenersatz gewährt wird. Auch das Land Steiermark hat diesbezüglich seinen Beitrag zu leisten, um Eltern finanziell unter die Arme zu greifen“, so Hermann abschließend.

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